- Purchase-Methode
- Erwerbsmethode, Acquisition Accounting; international vorherrschende Methode der ⇡ Kapitalkonsolidierung zur bilanziellen Abbildung von ⇡ Unternehmenszusammenschlüssen. Neben sie tritt in bestimmten Fällen die ⇡ Pooling-of-Interests-Methode.- In § 301 HGB ist die P.-M. für die Bilanzierung von Beteiligungen an Tochterunternehmen im Konzernabschluss als Regelfall vorgeschrieben. Bei ihrer Anwendung besteht ein Wahlrecht zwischen zwei Varianten: Buchwertmethode und Neubewertungsmethode. Nach der Buchwertmethode ist der Beteiligungsbuchwert zunächst mit dem zu Buchwerten bewerteten anteiligen Eigenkapital des Tochterunternehmens zu verrechnen. Ein aktivischer Unterschiedsbetrag ist auf stille Reserven und/oder einen Goodwill (⇡ Firmenwert) aufzuteilen und den entsprechenden Vermögenswerten zuzuordnen. Ein passivischer Unterschiedsbetrag ist ebenfalls den entsprechenden Bilanzposten zuzuordnen. Nach der Neubewertungsmethode ist der Beteiligungsbuchwert mit dem zu Zeitwerten bewerteten anteiligen Eigenkapital des Tochterunternehmens zu verrechnen. Ein Unterschiedsbetrag ist in diesem Fall stets als Goodwill zu interpretieren.- Bei beiden Methoden sind die aufgedeckten stillen Reserven (Lasten) in den Folgeperioden entsprechend den ihnen zu Grunde liegenden Bilanzpositionen erfolgswirksam fortzuführen. Für die Fortführung des Goodwill ist § 309 I HGB, für die eines negativen Unterschiedsbetrags § 309 II HGB anzuwenden. Ein Goodwill darf demgemäß pauschal über vier Jahre oder über die Nutzungsdauer abgeschrieben werden. Auch eine erfolgsneutrale Verrechnung mit den Rücklagen ist möglich. Ein aktueller Trend bei der P.-M. geht momentan in Richtung einer vollen Aufdeckung von Marktwerten unabhängig von der Beteiligungsquote. Nach dem derzeitigen Willen des ⇡ IASB soll auch ein Goodwill der Minderanteile ausgewiesen werden (Full Goodwill Method).
Lexikon der Economics. 2013.